Immer öfter haben Kommunen Probleme, Bürgermeister zu finden. In Müllenbach, wo der bisherige Amtsinhaber Udo Mergen nicht mehr für das Amt kandidiert hatte, hat es jetzt im zweiten Anlauf geklappt.
Bei der konstituierenden Sitzung nach der Kommunalwahl hatte es nicht funktioniert. Weder ein Bürgermeister noch die Beigeordneten konnten gewählt werden. Bei regem Zuschauerinteresse wurde jetzt Matthias Rieder als Kandidat vorgeschlagen. Er erhielt von den acht Ratsmitgliedern sechs Ja-Stimmen bei einem Nein und einer Enthaltung. Zur Ersten Beigeordneten wurde Tanja Krämer gewählt. Auch sie erhielt von acht gültigen Stimmen sechsmal ein Ja, ein Nein und eine Enthaltung. Zum Beigeordneten wurde Andreas Retterath gewählt. Ihm gaben die Ratsmitglieder sechs Ja-Stimmen, es gab zwei Enthaltungen. Als Nachrücker für Matthias Rieder wurde Christian Schumacher als Ratsmitglied verpflichtet. Auch Udo Mergen bleibt als Ratsmitglied der örtlichen Politik verbunden.
Alle Gewählten nahmen die Wahl an und leisteten den Diensteid. Matthias Rieder dankte für das in ihn gesetzte Vertrauen. Er habe vor der Kandidatur zunächst mit sich ringen müssen, gestand er. Intensive berufliche Verpflichtungen, aber auch Rücksicht auf familiäre Verantwortung waren abzuwägen. Gleichwohl war ihm das Wohl der Ortsgemeinde so wichtig, dass er seine Bedenken letztlich zurückgestellt hat. Er will Verantwortung für die Ortsgemeinde übernehmen. Im Team mit dem Rat strebt er eine offene und ehrliche Bürgerpolitik an, wie er es ausdrückte. Insbesondere die Arbeit der Vereine sieht er als bedeutsam an. Hier gebe es wertvolle Impulse für das Gemeinwohl. Er möchte die Vereine fördern und unterstützen. Matthias Rieder wünscht sich mit dem Rat und den Einwohnern fünf erfolgreiche Jahre, eine Stärkung der Gemeinschaft und des Zusammenhalts im Ort. Die Wahl begleitete der Fachbereichsleiter Organisation und Verwaltungssteuerung, Bernhard Jüngling, in Kooperation mit dem Wahlvorstand.
„Wir sind froh, dass jetzt im zweiten Anlauf ein Bürgermeister und die Beigeordneten gewählt wurden“, so unisono die Ratsmitglieder und Zuschauer.
Der Rat, in dem mehrere Mitglieder ohne kommunalpolitische Erfahrung sitzen, hatte vom scheidenden Ortsbürgermeister noch vor der Wahl detaillierte Auskünfte über den aktuellen Sachstand einzelner Belange erbeten, um später gut informiert Entscheidungen treffen zu können.
Text und Fotos: Werner Dreschers, Müsch